160 Siebente Periode. Von 1789 Ms zur Gegenwart. — Zweiter Abschnitt. Von 1815—1871.
y) Böhmischer Kriegsschauplatz. Die preußische Elbarmee (50000 M.) stand unter Herwarth v. Bittenfeld bei Torgau, die I. Armee (95 000 M.) unter dem Prinzen Friedrich Karl (Stabschef v. Yoigts-Rhetz) bei Görlitz, die il. Armee (115 000 M.) unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm (Stabschef v. Blumenthal) bei Neiße. Das gemeinsame Marschziel („Getrennt marschieren, vereint schlagen“ Moltke) sollte Gitschin sein. Somit mußte die österreichische Armee unter dem Feldzeugmeister y. Benedek ihre Stellung bei Olmütz verlassen.
Am 22. Juni begannen .die Preußen in Böhmen unter siegreichen Gefechten einzurücken: Teile der Elbarmee siegten bei Hünerwasser, der I. bei Podol, bei Münchengrätz und Gitschin (am 29.); von der Ii. Armee war das 1. Korps bei Trautenau (am 27.) von Gablenz zurückgeworfen worden; aber Steinmetz siegte bei Nachod, Skalitz und Schweinschädel, die Garde bei Soor, Trautenau wurde genommen, die Vereinigung der drei Armeen war hergestellt.
Nun langte König Wilhelm, begleitet von Bismarck, Roon und Moltke, auf dem Kriegsschauplatz an. Benedek nahm Stellung zwischen der Elbe und Bistritz auf dem Plateau w. von Königgrätz. Am Morgen des 3. Juli eröffnete der König zunächst mit der Elb- und I. Armee, obwohl nur 124000 Mann stark, den Angriff gegen die 222000 Mann zählende Armee Benedeks. Die Bistritzlinie wurde von Benatek im N. bis Necha-nitz im S. genommen, vom Zentrum bei Sadowa (spr. Ssädowa), das da liegt, wo die große Straße von Gitschin nach Königgrätz die Bistritz schneidet. Nun aber kam die Schlacht zum Stehen. Die Preußen, besonders die Division Fransecky (spr. Fransetzki) im Walde von Maslowed, erlitten durch die überlegene österreichische Artillerie1 furchtbare Verluste. Mittags erschien der sehnsüchtig erwartete Kronprinz und brachte die Entscheidung. Die Dörfer Chlum, Probluz und Lipa wurden genommen, und die Österreicher zogen sich in völliger Auflösung auf Olmütz zurück.
1) Dagegen war das preußische (von Dreyse erfundene) Ziindnadelgewehi dem österreichischen Yorderladegewehr überlegen.
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Extrahierte Personennamen: Herwarth_v Friedrich_Karl_( Friedrich Karl Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Blumenthal Moltke Benedek Münchengrätz König_Wilhelm Wilhelm Bismarck Moltke Benedek Ssädowa Fransetzki
110 Siebente Periode. Von 1789 bis zur Gegenwart. — Erster Abschnitt. Von 1789 —1815.
§ 92. 8. Napoleons Niederlage in Rußland 1812.
a) Die Weltherrschaft war Napoleons Ziel. Da er England ohne überlegene Flotte vorläufig nicht beikommen konnte, wandte er sich gegen Rußland. Nach dessen Niederwerfung wtar es vielleicht möglich, von Asien her Englands Macht zu zertrümmern.
Das Bündnis von Tilsit und Erfurt zwischen Napoleon und Alexander I. hatte sich gelöst; an seine Stelle war eine wachsende Verstimmung zwischen beiden Kaisern getreten. 1. Seit Peter d. Gr. war die Politik Rußlands gegen die Türkei gerichtet gewesen le (§ 22). Katharina Ii. hatte den größten Teil der Länder an der Nordküste des Schwarzen Meeres erobert. Als Alexander auf
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diesem Wege fortschreiten wollte, hintertrieb Napoleon insgeheim die russischen Pläne. 2. Napoleon begünstigte das Herzogtum Warschau und nährte in den Polen die Hoffnung, er werde zur Wiederaufrichtung des polnischen Reiches die Hand bieten. 3. Die Absetzung des Herzogs von Oldenburg, eines nahen Verwandten des Zaren, kränkte diesen tief. 4. In der Erkenntnis, daß die Festland sperre den russischen Handel schwer schädigte, weigerte sich Alexander, sie weiter aufrecht zu erhalten.
Zum Kriege gegen Rußland brachte Napoleon ein aus allen Nationen zusammengewürfeltes Heer von 650000 Mann, die „Große Armee“, zusammen. Um der Vernichtung zu entgehen, mußte Preußen ein Hilfskorps von 20000 Mann stellen. Dieses bildete unter Yorck, der unter dem Oberbefehl des Marschalls Macdonald stand, den linken Flügel der Großen Armee; den rechten bildeten 30000 Österreicher unter Schwarzenberg.
b) Ohne Kriegserklärung überschritt Napoleon Ende Juni 1812 die russische Grenze bei Kowno und zog über Wilna gegen Smolensk, während die Preußen in den Ostseeprovinzen und die Österreicher in Wolynien vorrückten. Der russische Oberfeldherr Barclay de Tolly vermied eine Schlacht und hielt erst bei Smolensk stand; er wurde geschlagen und die Stadt in Brand geschossen. An seine Stelle trat auf Wunsch der nationalrussischen Partei Fürst Kutusow (spr. Kutüsoff); doch auch er mußte nach der blutigen Schlacht bei Borodino (spr. Baradinö) an der Moskwa
] ffiriickweichen; Napoleons Sieg war ein Verdienst des Marschalls
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleons Napoleons Napoleon Alexander_I. Peter_d Katharina_Ii Alexander Alexander Napoleon Napoleon Alexander Alexander Napoleon Schwarzenberg Napoleon Barclay_de_Tolly Napoleons
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